Pink Paddler Bewegung

Wie das Pink Paddling an den Hennesee kam

Pinke Historie

Alles begann 1996 als Dr. Don McKenzie an der Universität Vancouver/Kanada ein neues Projekt in Angriff nahm. Der renommierte Sportwissenschaftler und passionierte Paddler wollte die Auswirkungen des Drachenbootpaddelns auf Lymphödeme untersuchen, die häufig nach Brustkrebsoperationen auftreten.

Er nahm an, dass sich die spezielle Bewegung positiv auf das Lymphsystem auswirken würde. Um dies zu beweisen, suchte er sich 24 Frauen nach OP und teilweise noch in der Chemotherapie. Sie bildeten das Team Abreast in a Boat, welches ein Jahr im Dienste der Wissenschaft paddelte.

Nach dem Jahr war die Studie beendet, doch die Frauen wollten das Team partout weiterführen. Seitdem verbreitet sich die Bewegung weltweit, seit 2009 gibt es sie auch in Deutschland. Inzwischen gibt es über 30 Teams in allen Bundesländern.


Pink Paddling am Hennesee - Von Betroffenen für Betroffene

Unsere Pink Paddling Gruppe ‚Pinke Hennen‘ besteht aus Frauen, die alle eine gemeinsame Erfahrung teilen – wir sind Brustkrebsbetroffene, deren Diagnosen unterschiedlich lange zurückliegen. Ob in Therapie, frisch nach der Therapie oder als Langzeitüberlebende, jede von uns hat auf ihre Weise durch die Erkrankung "Federn lassen" müssen. Der Wunsch nach sportlicher Aktivität und der Austausch mit Menschen, die diesen Weg ohne viele Worte verstehen, verbindet uns.

Wir sehen uns als aktive Selbsthilfegruppe, die nicht nur durch Bewegung gegen den Krebs ankämpft, sondern auch aktiv über das Thema "Bewegung und Krebs" aufklärt. Obwohl wir keine Vorerfahrung im Paddeln oder anderen Wassersportarten hatten, waren wir angetrieben von dem Wunsch, dieses wunderbare Konzept für das körperliche wie mentale Wohlbefinden auch in unserer ländlichen Region zugänglich zu machen.

Die ersten Überlegungen zur Zusammenarbeit mit dem Ruderclub Meschede e.V. fanden im Winter 2023/24 statt. Schnell waren wir uns einig, dass der Hennesee der ideale Standort für unser Projekt ist. Doch wir standen vor einer Herausforderung: Uns fehlten außer der Erfahrung auch das notwendige sportliche Equipment, insbesondere ein Drachenboot, und ein Team, das dieses Boot über den See steuern konnte. Es war ein klassisches Henne-Ei-Problem – ohne Team brauchten wir kein Boot, und ohne Boot gab es kein Team.

Im Frühjahr 2024 starteten wir einen Aufruf in der Presse, und es formierte sich binnen kurzer Zeit eine Gruppe von über 35 Frauen mit Brustkrebsdiagnose, die diesem Projekt Flügel verliehen. Gemeinsam initiierten wir eine pinke Crowdfunding-Aktion, die viel mediale Aufmerksamkeit erhielt und dank des überwältigenden Supports von Freunden, Bekannten und unbekannten Unterstützern in nur wenigen Wochen die Finanzierung unseres Drachenboots ermöglichte. Und so wurde aus einer Idee ein reales Projekt – mit unserem Drachenboot Tilda genießen wir Pinken Hennen nun wertvolle Momente auf dem Hennesee.

Wir sind unglaublich stolz auf das, was wir nach dieser schrecklichen Krebszeit gemeinsam auf die Beine stellen konnten. Es ist ein wunderbares Gefühl, nicht nur das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen, sondern auch ein Projekt zu schaffen, das in Zukunft anderen Betroffenen Freude bereiten wird.

Unsere Pink Paddling Gruppe ist mehr als nur ein Sportprojekt – sie ist ein Ort der Gemeinschaft und Unterstützung. Hier kommen Menschen zusammen, die gegen den Krebs aktiv sein möchten. Wenn du mehr über den Drachebootsport und das Team erfahren oder vielleicht sogar mitmachen möchtest, melde dich bei uns!